„Hinter jedem Zahn steht ein ganzer Mensch“, wusste schon Paracelsus. Und damit hatte er Recht: Ein gesunder Körper steht in engem Zusammenhang mit gesunden Zähnen. Umgekehrt lassen sich viele Beschwerden und Krankheiten auf erkrankte Zähne zurückführen – auch wenn Sie die auf den ersten Blick wohl kaum als Verursacher erkennen würden!

Doch woran liegt das? Dauerhafte Entzündungen und Infektionen im Mundraum haben zweierlei Einfluss auf einen (un)gesunden Körper: Einerseits ist das Immunsystem im Dauerstress, denn es muss sich jeden Tag rund um die Uhr mit den Bakterien herumschlagen. Andererseits hält es die Bakterien nicht allein im Mund. Über Atemluft und den Blutkreislauf verteilen sie sich im gesamten Körper und streuen dort Entzündungsstoffe sowie Gifte. Vor allem Parodontitis, Zahnwurzelentzündungen, schwere Kariesinfektionen und Abszesse machen es dem Körper schwer, gesund zu bleiben.

So wirkt sich Parodontitis auf die Körpergesundheit aus

Parodontitis ist bei Erwachsenen eine der häufigsten Ursachen von frühzeitigem Zahnverlust. Und leider ist sie so verbreitet, dass sie mittlerweile als Volkskrankheit gilt. Je nach Quelle sind 70 bis 80 Prozent der erwachsenen Deutschen von der chronischen Entzündung betroffen. Das Perfide daran: Sie richtet nicht nur im Mund Schaden an.

Das ständige Ausschütten von Entzündungsstoffen führt auf lange Sicht zu Arteriosklerose, d.h. einer Verhärtung der Gefäßwände. Und so kann sich die Zahnfleischentzündung, die sie schon seit Monaten ignorieren, irgendwann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Herzinfarkt oder Schlaganfall auswirken. Keine schöne Vorstellung. Doch eine unbehandelte Parodontitis kann sich auch noch auf ganz andere Weise auf die Körpergesundheit auswirken. Erektionsstörungen, Lungenentzündungen und Blasen- und Prostataprobleme lassen sich ebenfalls darauf zurückführen. Und in verschiedenen Studien wird diskutiert, ob Parodontitis nicht sogar das Risiko für Frühgeburten steigert.

Sie fühlen sich abgeschlagen? Das könnte an einer Kieferknochenentzündung liegen

Ständige Abgeschlagenheit bedeutet vor allem eins: Ihr Körper ist nicht gesund. Das kann an falscher Ernährung, Dauerstress, Bewegungs-, Nährstoff- und Schlafmangel liegen. Oder aber an einem Immunsystem, welches ständig auf Trab gehalten wird. Zum Beispiel durch Entzündungsherde, die sich partout nicht auflösen und munter Bakterien sowie schädliche Stoffe im Körper verteilen.

Fühlen Sie sich ständig abgeschlagen, kann es oft schon helfen, das Leben umzukrempeln. Mehr Bewegung, weniger Sitzen. Mehr frische Luft, weniger Social Media. Öfters frische Lebensmittel, weniger Fertignahrung zwischen Tür und Angel. Weniger Kaffee. Mehr Schlaf. Bessere Beziehungen. Die Liste ist lang. Hilft das jedoch alles nichts, wissen die Ärzte nicht weiter und wurden auch psychische Erkrankungen ausgeschlossen, kann der Übeltäter auch eine Kieferknochenentzündung sein.

Zahnwurzelentzündungen wirken sich auf die mentale Gesundheit aus

Apropos psychische Erkrankungen: Wussten Sie, dass die mitunter auch durch Zahnwurzelentzündungen hervorgerufen werden? Die Bakterien können die Stoffwechselvorgänge im Gehirn beeinträchtigen. Wenn Sie trotz Zahnwurzelentzündung nicht zum Zahnarzt gehen, riskieren Sie depressive Verstimmungen, die sich unter Umständen in eine Depression weiterentwickeln.

Ein gesunder Körper hängt auch von einem gesunden Gebiss ab

Heute schon beim Kollegen über die ständigen Rückenschmerzen beklagt? Dann hilft auch hier: mehr Bewegung – oder einmal das Gebiss kontrollieren lassen. Denn Kieferfehlstellungen und schiefe Zähne verursachen ein Ungleichgewicht im gesamten Körper, was wiederum zu Fehlhaltungen führt. Verspannungen in Nacken, Schultern und Rücken sind vorprogrammiert. Und Kopfschmerzen, beeinträchtigte Bewegung und Gleichgewichtsstörungen lassen dann nicht lange auf sich warten.

Übrigens: Auch schlecht sitzende Prothesen und Kronen oder zu hohe Zahnfüllungen können die Ursache sein!

Jeder Zahn hat ein Organ – in der Naturheilkunde verhelfen gesunde Zähne ganz konkret zu einem gesunden Körper

Die traditionelle chinesische Medizin sowie die ganzheitliche Zahnheilkunde gehen schon lange mit dem Ansatz an die Behandlung heran, dass einzelne Zähne im direkten Zusammenhang mit bestimmten Organen und gesunden Körperteilen stehen. Ob das so stimmt, ist wissenschaftlich zwar nicht bewiesen – interessant ist es jedoch auf jeden Fall.

Zahnreflexzonen © Peter Hermes Furian/Adobe Stock
© Peter Hermes Furian/Adobe Stock

Zah

 

Oberkiefer Unterkiefer
Schneidezähne Blase, Nieren, Schilddrüse, Gehirn, Hals-/Lendenwirbelsäule, Knie Blase, Nebennieren, Brust-/Lendenwirbelsäule, Füße
Eckzahn Magen, Leber, Gallenblase, Gehirn, Augen, Hals-/Brustwirbelsäule, Hüfte Magen, Leber, Gallenblase, Augen, Hals-/Brustwirbelsäule, Hüfte, Knie
Kleine Backenzähne Lunge, Zwölffingerdarm, Hals-/Brustwirbelsäule, Hände, Füße Lunge, Dickdarm, Immunsystem, Brust, Brustwirbelsäule, Schultern, Hände, Füße
Große Backenzähne Magen, Dickdarm, Nebenschilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Immunsystem, Brust, Brustwirbelsäule, Knie Magen, Milz, Dünndarm, Zwölffingerdarm, Brust, Brustwirbelsäule, Knie
Weisheitszähne Dünndarm, Herz, zentrales Nervensystem, Ohren, Brust-/Lendenwirbelsäule, Schultern, Hände Herz, Gallenblase, Mastdarm, peripheres Nervensystem, Ohren, Schultern, Hals-/Lendenwirbelsäule

 

Nach diesem Ansatz stehen die Körperbereiche und die entsprechenden Zähne in einer Wechselbeziehung. Macht die Schilddrüse nicht mit, kann die Ursache danach also an erkrankten Schneidezähnen liegen – und umgekehrt wirken sich Schilddrüsenerkrankungen auf die Schneidezähne aus.

Fazit: Wer einen gesunden Körper möchte, sollte seine Zähne im Blick behalten

Auch allergische Reaktionen, Arthritis oder Rheuma, chronische Mandel- und Nasennebenhöhlenentzündungen können ihren Ursprung in Mundraum- und Zahnerkrankungen haben. Kurz gesagt: Kranke Zähne wirken sich auf den gesamten Körper aus

Besonders bei chronischen Beschwerden, bei denen übliche Behandlungsmethoden nicht anschlagen, sollte deshalb auch immer geprüft werden, ob nicht (versteckte) dentale Beschwerden dahinter stehen. Nicht immer äußern diese sich nämlich durch eindeutige Symptome wie Schmerzen. Deshalb raten wir Ihnen: Wer ein strahlendes Lächeln und einen gesunden Körper haben möchte, sollte sich gut um seine Zahngesundheit kümmern. Dazu zählt:

  • Zweimal jährlich den Kontrolltermin beim Zahnarzt wahrnehmen
  • Bei Beschwerden rasch zum Zahnarzt gehen
  • Gesund ernähren – mit ausreichen Nährstoffen, wenig Zucker und wenig Säure, um den Zahnschmelz stabil zu halten
  • Gründlich die Zähne putzen und dabei nicht Zahnseide und Mundspülung vergessen
  • Regelmäßig die Zahnbürste wechseln, vor allem nach Infektionen
  • Nicht zu stark mit der Zahnbürste aufdrücken und nicht mit Hausmitteln zum Zahnaufhellen experimentieren

 

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