Schlechter Atem ist peinlich, aber weit verbreitet: Ein herzhafter Döner oder einige Gläschen Wein machen sich bei fast jedem durch die berühmt-berüchtigte „Fahne“ bemerkbar. Wir verraten Ihnen 14 Sofort-Maßnahmen, wie Sie üblen Mundgeruch rasch beseitigen.

Wie entsteht schlechter Atem?

Von der Ursache hängt es ab, wie man übelriechenden Atem wieder los wird! Die wichtigsten Quellen von Mundgeruch sind:

Schlechter Atem durch Nahrungs- und Genussmittel

Manchmal hängt schlechter Atem ganz einfach mit unserer Ernährung zusammen. Die bekannten „Übeltäter“ sind Knoblauch, Zwiebeln, Alkohol und Kaffee. Auch Zigaretten machen sich noch einige Zeit in der Atemluft bemerkbar. In solchen Fällen ist Mundgeruch nur vorübergehend und kein wirkliches medizinisches Problem – unangenehm ist er aber trotzdem. Vor allem, wenn ein Kundentermin ansteht oder Sie in einer geselligen Runde zusammen sitzen.

Schlechter Atem durch Fäulnis-Bakterien

Leidet man häufig unter Mundgeruch und nicht nur nach dem Genuss stark riechender Speisen, sind meist Bakterien im Mundraum dafür verantwortlich. Bestimmte Bakterienstämme bauen Essensreste sowie abgestorbene Zellen ab und setzen dabei Schwefelgase frei, die unsere Nase als unangenehm fauligen Geruch registriert. Das Tückische daran: Für die eigenen Körperausdünstungen haben wir oft keinen „Riecher“, weil wir an sie gewöhnt sind. Andere Menschen nehmen den schlechten Atem aber sehr wohl wahr.

Schlechter Atem durch Mundtrockenheit

Unser Speichel enthält an sich natürliche Abwehrstoffe gegen Bakterien. Wer unter Mundtrockenheit leidet, hat daher zugleich oft schlechten Atem! Mundtrockenheit entsteht häufig durch Flüssigkeitsmangel, überheizte Räume, Erkältungskrankheiten oder bestimmte Medikamente. Auch bei Stress und Nervosität fährt unser Körper gerne die Speichelproduktion zurück.

Schlechter Atem: Diese SOS-Maßnahmen helfen

Um angenehmen Mundgeruch kurzfristig zu überdecken oder zumindest zu reduzieren, können Sie Folgendes tun:

  • Zähne putzen: Falls Sie die Möglichkeit dazu haben, dann greifen Sie am besten zur Zahnbürste, um Geruchsquellen wie Essensreste und Bakterien zu beseitigen. Zahnpasta mit Minze oder Menthol erfrischt zusätzlich den Atem und überdeckt kurzzeitig unangenehme Gerüche.
  • Zunge putzen: Auf der rauen Oberfläche der Zunge fühlen sich Bakterien besonders wohl, auch winzige Essensreste bleiben noch eine Weile daran haften. Sie können schlechten Atem daher reduzieren, indem Sie die Zungenbeläge mit einem speziellen Zungenschaber entfernen. Tun Sie das regelmäßig, dann beseitigen Sie schlechte Gerüche nicht nur, sondern beugen ihnen auch vor.
  • Gründlich mit Wasser spülen: Wenn Zähneputzen nicht möglich ist, können Sie als Sofort-Maßnahme zumindest den Mund mit reichlich Wasser ausspülen. Dadurch reduzieren Sie die Übeltäter, die für die „Fahne“ verantwortlich sind.
  • Mundspülungen: Mundspülungen und Mundspül-Lösungen sind ein beliebtes Mittel gegen Mundgeruch. Einige davon beruhen auf Inhaltsstoffen wie Minze oder Menthol, die üble Gerüche zwar nur für eine Weile überdecken, als SOS-Maßnahme aber gut wirksam sind. Andere enthalten Wirkstoffe wie Chlorhexidin, die bakterienhemmend wirken und so bei wiederkehrendem Mundgeruch helfen sollen. Leider können diese Wirkstoffe nicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien unterscheiden und beeinträchtigen daher auf Dauer auch die gesunde Mundflora. Solche Mundspülungen sollten Sie nur dann regelmäßig verwenden, wenn es Ihnen der Zahnarzt oder die Zahnpflege-Assistentin empfohlen hat.
  • Mit Salzlösungen spülen: Schonender als antibakterielle Mundspülungen sind Salzlösungen zum Gurgeln. Salz hemmt ebenfalls schädliche Bakterien, fügt dabei aber der natürlichen Mundflora weniger Schaden zu.
  • Mundspülungen mit Teebaumöl: Das ätherische Öl aus den Blättern des Teebaums wirkt stark antibakteriell und desinfizierend. Es hat darüber hinaus einen äußerst intensiven Geruch, der sogar Knoblauch- und Zwiebel-Dämpfe zu überdecken vermag. Vorsicht: In hoher Konzentration reizt Teebaumöl die Mundschleimhaut. Geben Sie daher nur wenige Tropfen in einen Becher Wasser und gurgeln Sie mit der so entstandenen Lösung.
  • Kaugummis, Bonbons und Pastillen: Diese kleinen Helfer passen in jede Tasche und sind daher ein bewährtes Notfall-Mittel bei schlechtem Atem. Ihre Wirkung beruht einerseits auf Inhaltsstoffen wie Pfefferminze, Menthol und Eukalyptus, die schlechte Gerüche vorübergehend überlagern. Andererseits regen Kaugummis & Co die Speichelproduktion an und sorgen so für ein bakterienhemmendes Milieu im Mund.
  • Zitrusfrüchte: Auch frischer Zitronen- oder Orangensaft fördert die Speichelbildung. Wegen der enthaltenen Säure sollten Sie unmittelbar danach aber nicht Zähne putzen!
  • Joghurt essen: Joghurt enthält wertvolle Milchsäure-Bakterien, die nicht nur der Darmflora gut tun. Sie helfen auch gegen schlechten Atem, weil sie schädliche Fäulnis-Bakterien in Schach halten.
  • Gewürze kauen: Im Gewürzregal finden Sie zahlreiche Hausmittel gegen Mundgeruch. Eine bewährte Maßnahme ist etwa das Kauen von Gewürznelken. Ebenfalls helfen können Anis, Fenchel, Kardamom, Wacholderbeeren, Zimt oder Ingwer. Diese Gewürze wirken antibakteriell und überdecken mit ihren intensiven Aromen schlechte Gerüche.
  • Hilfe aus dem Kräutergarten: Falls Ihnen Gewürze in Reinform zu intensiv sind, können Sie es auch mit Küchenkräutern probieren. Frische Petersilie neutralisiert Knoblauch- und Zwiebel-Dämpfe. Alternativ dazu können Sie mit Salbei-, Kamillen- oder Basilikum-Tee gurgeln.
  • Schwarztee trinken: Schwarztee hat einen hohen Anteil an Polyphenolen, die schädliche Bakterien hemmen. Er fördert daher die Mundgesundheit – auch wenn er bei regelmäßigem Genuss leider die Zähne verfärben kann.
  • Mit Oliven- oder Sesamöl spülen: Auch Pflanzenöle wirken antibakteriell und können daher üble Gerüche aus dem Mund bekämpfen. Nehmen Sie einen Esslöffel Öl in den Mund und ziehen Sie die Flüssigkeit langsam von einer Seite zur anderen.
  • Regelmäßig essen: Nicht nur bestimmte Nahrungsmittel, sondern auch Diäten und Fastenkuren sind manchmal für Mundgeruch verantwortlich. Der Grund: In Hungerphasen setzt der Körper den Stoff Aceton frei, den man im Atem riecht. Außerdem wird weniger Speichel produziert, wenn es nichts zu kauen gibt. In solchen Fällen kann schon eine kleine Mahlzeit schlechten Atem reduzieren.
    Schlechter Atem: Wann SOS-Maßnahmen nicht ausreichend sind

Alle diese Mittel und Maßnahmen sind nur als „Erste Hilfe“ zu verstehen, um unangenehme Gerüche aus dem Mund rasch zu beseitigen oder zumindest zu überdecken. Bei Knoblauch- oder Zwiebel-Aromen ist das in der Regel schon ausreichend. Falls Sie regelmäßig – und nicht nur nach dem Genuss stark riechender Speisen – unter Mundgeruch leiden, sollten Sie aber die Ursachen dafür ergründen.

Möglicherweise pflegen Sie Ihre Zähne zu wenig sorgfältig und überlassen dadurch Müffel-Bakterien das Feld. Vor allem an schwer zugänglichen Stellen wie den Zahnzwischenräumen finden diese Keime ideale Bedingungen vor. Sind einmal feste Zahnbeläge entstanden, dann ist den Übeltätern mit Zahnbürste, Zahnseide oder Mundspülungen kaum noch beizukommen. In solchen Fällen hilft nur eine professionelle Zahnreinigung.

Auch Zahnerkrankungen können zugrunde liegen

Schlechter Atem kann auch ein Hinweis auf Erkrankungen wie Karies, Zahnfleischentzündungen, Parodontitis, Zahnwurzelentzündungen, Abszesse oder Fisteln in der Mundhöhle sein. Feststellen kann das nur der Zahnarzt. Anhaltender Mundgeruch, der auch durch gute Zahnhygiene nicht in den Griff zu bekommen ist, sollte daher immer ärztlich abgeklärt werden!

Sie haben weitere Fragen? Dann sprechen Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder per Telefon an, wir helfen Ihnen gerne weiter!

Fotoquelle Titelbild: © Roman Samborskyi / shutterstock.com