Zähne sind eigentlich recht stabile Gesellen; Zahnschmelz ist sogar die härteste Substanz, die unser Körper produzieren kann. Wenn es durch Karies oder einen Unfall dann trotzdem zu Schäden kommt, ist schnelle Hilfe gefragt. Bei besonders großen Schäden bieten sich da künstliche Zahnkronen an. Was es vor allem hinsichtlich des Materials zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Gleich vorab: Künstliche Zahnkronen zählen zu den häufigsten Zahnersatz-Formen. Das liegt vor allem an ihrer Vielseitigkeit, denn Zahnkronen können nur als Schutz dienen, als Anker für Brücken eingesetzt werden oder aber auch Zahnschäden ausgleichen. In diesem Beitrag wollen wir den Fokus eher auf den letzten Punkt legen.

Zahnkronen – wenn es mal mehr sein muss

Um Zahnschäden, beispielsweise verursacht durch Karies oder einen Unfall, auszugleichen, reicht in vielen Fällen eine einfache Füllung. Haben Sie nun aber den Zahnarztbesuch zu lange hinausgezögert oder wurde Ihr Zahn durch einen Unfall massiv beschädigt, reicht eine Füllung schlicht nicht mehr aus. Eine künstliche Zahnkrone muss her. Einzige Voraussetzungen: Das Zahnfleisch muss gesund sein und eine Wurzel muss vorhanden sein. Ob es sich dabei um die natürliche Wurzel oder eine künstliche handelt, spielt keine Rolle.

Ist noch ein natürlicher Zahn übrig, muss dieser zunächst um bis zu 60 % abgeschliffen werden, um die Krone passgenau wie einen maßangefertigten Hut aufsetzen zu können. Das ist Präzisionsarbeit – denn sitzt die Krone nicht perfekt, kann es zu Schmerzen, Entzündungen und Fehlstellungen kommen.

Das richtige Material für Zahnkronen finden

Bevor es aber zu diesem Schritt kommt, müssen Sie mit Ihrem Zahnarzt die wohl wichtigste Frage der Behandlung klären: Aus welchem Material soll die Zahnkrone bestehen? Hier gibt es wie so oft eine große Auswahl an Möglichkeiten. Ob Backen- oder Vorderzähne überkront werden sollen, wie groß das Budget ist und ob Allergien bestehen, muss ebenfalls abgeklärt werden. Schauen wir uns jetzt an, zwischen welchen Materialien Sie die Wahl haben und was die jeweiligen Vor- und Nachteile sind.

Metall

Metallkronen können aus edelmetallfreien (EMF) oder edelmetallhaltigen Legierungen gefertigt werden. Die Nachteile: Solange sie nicht an den sowieso unsichtbaren Backenzähnen angebracht werden, stören Sie die Ästhetik erheblich. Außerdem können Sie Wärme und Kälte von Speisen auf den Zahn übertragen. Nicht immer besonders angenehm wirkt sich auch der Metallgeschmack aus, der unter Umständen direkt nach dem Einsetzen auftreten kann. Nichtsdestotrotz sind Metallkronen, auch „Vollgusskronen“ genannt, besonders stabil und lange haltbar. Das macht sie besonders passend für den Einsatz auf Backenzähnen, wo schon einmal bis zu 70 kg Druck herrschen können. Während die Goldvariante etwas kostspieliger ist, sind Zahnkronen aus EMF-Materialien vergleichsweise günstig.

Keramik

Eine Keramikkrone bringt viele Vorteile mit sich: Das Material der Zahnkrone ist antibakteriell, temperaturunempfindlich, ruft keine Allergien hervor und bringt ganz nebenbei auch noch die natürliche Zahnfarbe mit. Außerdem kann die Farbe noch individuell an die Farbe der umgebenden Zähne angepasst werden. Gut gemacht fällt dadurch gar nicht auf, dass es sich dabei nicht um einen echten Zahnhandelt.

Die Keramikkrone wird auch als „Mantelkrone“ bezeichnet. Nachteile an diesem Material: Es ist weniger stabil als Metall – außer es handelt sich um Zirkonium. Diese Keramikvariante ist jedoch auch deutlich kostspieliger, als es Keramik ohnehin schon ist.

Verblendung

Könnte man da nicht einfach beide Materialen für eine Zahnkrone kombinieren, die natürlich aussieht und stabil ist? Klar, kann man. Und das funktioniert sogar so gut, dass diese „Verblendkrone“ genannte Variante zu den meistverwendeten zählt. Hier wird eine stabile Metallbasis fest mit einer Keramikschicht verbunden. Das beste von beiden Welten also.

Nur gibt es auch hier wieder Nachteile: Durch die breitere Kronenwand muss der Zahn stärker abgeschliffen werden. Außerdem kann die Keramikbeschichtung bei hohem Druck, beispielsweise nächtlichem Zähneknirschen, unter Umständen abplatzen – und die erzielte Ästhetik ist hinüber. Das geschieht aber nur in seltenen Fällen. Die Verblendung ist damit eine ebenso stabile wie kostengünstige Alternative zur Vollkeramik.

Kunststoff

Als letztes Material für Zahnkronen wollen wir der Vollständigkeit halber noch Kunststoff aufführen. Der ist jedoch nicht zu empfehlen, der er zwar sehr günstig, aber auch sehr instabil ist. Dadurch eignet sich eine Vollkunststoff-Krone höchstens als zeitweiliges Provisorium.

Was Ihnen bei der Entscheidung noch helfen kann: Die Krankenkassen übernehmen im Rahmen ihrer Festzuschuss-Regelungen anteilig die Kosten für Zahnkronen. Das gilt jedoch nur bedingt: Möchten Sie beispielsweise im nicht-sichtbaren Bereich trotzdem auf die natürlicher aussehende Keramik-Option statt auf reines Metall setzen, müssen Sie diese Kosten selbst tragen. Dennoch sollten Sie nicht nur auf die Kosten, sondern vor allem auf die Qualität und und auch die Haltbarkeit schauen. Während eine Kunststoff-Krone – wie bereits erwähnt – schnell kaputt geht, können die anderen Materialien bei optimaler Pflege gut und gerne bis zu 20 Jahre halten.

Auch bei Zahnkronen darf die Pflege nicht vernachlässigt werden

Das heißt also auch für Zahnkronen: Regelmäßig Zähne putzen, Zahnseide verwenden und den Zahnarzt besuchen. Denn solange noch ein Rest des natürlichen Zahnes vorhanden ist, kann sich auch dort Karies bilden – und Parodontitis oder Zahnwurzelentzündungen werden bei Zahnkronen nicht automatisch ausgeschlossen. Ein regelmäßiger Kontrollbesuch kann hier also helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch eine professionelle Zahnreinigung ist bei künstlichen Kronen empfehlenswert.

 

Zahnkronen sind eine gute Möglichkeit, beschädigte Zähne wieder auf Vordermann zu bringen. Dafür sind in Regel auch nur zwei Termine notwendig, bis Sie Ihr strahlendes Lächeln zurückhaben. Entscheiden Sie sich gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt für das passende Material der Zahnkrone, damit auch alles stimmt und Sie lange Freude haben!

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