Mit dem Wunsch nach neuen festen Zähnen geht unweigerlich die Frage nach der Haltbarkeit des Implantats einher. Wie lange hält ein Zahnimplantat und was kann ich tun bzw. sollte ich lassen, um möglichst lange Freude daran zu haben? Dieser Beitrag bringt die Antworten auf den Punkt.

Wie lange hält ein Zahnimplantat?

Etwa 10 bis 20 Jahre. Eine Studie der DGZMK stellte bei durchschnittlich 90 % der Kontrollpersonen fest, dass das Implantat im Unterkiefer nach zehn Jahren noch immer funktionstüchtig war. Im Oberkiefer fällt diese Zahl etwas geringer aus, da dort weniger Knochen zur Verfügung steht. Dieser Punkt wirkt sich schon auf die Einheilzeit nach dem Setzen des Implantats aus.

Je nach Pflege und verschiedenen Umstände können Implantate ein Leben lang halten – oder aber sie müssen nach nur wenigen Jahren ausgetauscht werden.

Was beeinflusst die Haltbarkeit meines Zahnimplantats?

Die Haltbarkeit des Zahnimplantats wird durch folgende Faktoren beeinflusst:

  • Knochenangebot im Kiefer
  • Allgemeingesundheit
  • Pflege
  • Qualität des Implantats
  • Erfahrung des Implantologen

Schauen wir uns das im Detail an.

Ihr Knochenangebot

Damit Implantate ordentlich einheilen und verwachsen können, brauchen sie eine solide Basis – d.h. ein ausreichendes Angebot an Kieferknochen. Zur Not kann dieser künstlich aufgebaut werden oder aber Ihr Zahnarzt greift auf Mini-Implantate zurück, die weniger Knochenfundament benötigen. Das ist jedoch nicht in jedem Fall nötig.

Ihre Allgemeingesundheit

Je gesünder Sie im Allgemeinen sind, desto besser ist das für die Haltbarkeit Ihres Zahnimplantats. Verschiedene Medikamente können beispielsweise die Knochensubstanz verringern, sodass sich das Implantat im schlimmsten Fall lockert:

  • Kortison
  • Zystostatika (meist im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt)
  • Bestimmte Antiepileptika, Antidepressiva oder blutverdünnende Medikamente
  • Bisphosphonate und Denosumab, die im Regelfall gegen Knochenabbau oder Knochenmetastasen eingesetzt werden, bei Langzeit- oder Dauertherapie aber eine Osteoporose im Kiefer hervorrufen

Auch Rheuma oder eine Parodontitis kann die Haltbarkeit herabsetzen. Sprechen Sie sich bei solchen Risikofaktoren also in jedem Fall mit Ihrem Zahnarzt ab, um die Erfolgswahrscheinlichkeit ehrlich abzuschätzen!

Die Pflege

Haltbarkeit und Pflege von Zahnimplantaten stehen im engen Zusammenhang. Hierbei kommt es weniger auf das Implantat bzw. die Krone an sich an, sondern vielmehr auf das umgebende Zahnfleisch und Knochen. Achten Sie sich ausreichend auf Ihre Mundhygiene, setzen sich Bakterien nämlich auch an der Implantatkrone ab. Der weitere Verlauf ist dann ähnlich wie bei echten Zähnen: Es kann zu einer Periimplantitis kommen. Das ist eine Zahnfleischentzündung um das Implantat herum, welche sich unbehandelt auf den Kiefer ausweitet. Ihr Zahnarzt wird Sie über die richtige Implantatpflege informieren. Denken Sie auch an regelmäßige Kontrolltermine!

Qualität des Implantats und Erfahrung des Zahnarztes

Je qualitativ hochwertiger das Implantat ist, je genauer und ehrlicher das Vorgespräch war und je sorgfältiger Ihr Zahnarzt gearbeitet hat, desto länger halten Ihre neuen festen Zähne auch. Hier spielen die zuvor genannten Punkte hinein, aber auch die Erfahrung des Implantologen mit dem Einsetzen und möglichen Komplikationen. Fragen Sie ruhig nach, aus welchem Material Ihr neuer Zahnersatz bestehen wird. Ideal sind Reintitan und Keramik.

Was kann die Haltbarkeit negativ beeinflussen?

Wie bereits erwähnt, vor allem mangelnde Pflege und schwindende Knochensubstanz. Rauchen wirkt sich wie auch auf echte Zähne negativ auf Implantate aus. Leiden Sie unter Bruxismus (Zähneknirschen) oder wissen Sie, dass Sie Ihren Kiefer fehlbelasten, sollten Sie dagegen ebenfalls etwas unternehmen.

Beachten Sie all diese Faktoren, dürften Ihnen viele Jahre mit Ihrem festen Zahnersatz beschert sein. Wenden Sie sich bei Komplikationen oder unerwarteten Schmerzen an Ihren Zahnarzt, um mögliche Probleme schon im Ansatz zu unterbinden.

Sie haben weitere Fragen? Dann sprechen Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder per Telefon an, wir helfen Ihnen gerne weiter!