Unfälle, Zahnkrankheiten oder das Alter – Zahnverlust kann jeden betreffen. Umso besser ist es, wenn Sie vorab schon über das Wichtigste zum Thema informiert sind. Lesen Sie in diesem Beitrag, welche Vor- und Nachteile von Vollprothesen und Implantaten Sie kennen sollten und was sonst Wissenswertes über Implantate gibt.

Die Vollprothese: Ein Klassiker

Die herkömmliche Vollprothese ist weit verbreitet, wenn es um Zahnersatz geht – und zählt auch zu den günstigsten Optionen, um auch weiterhin nicht mit einem zahnlosen Lächeln durchs Leben gehen zu müssen. Immerhin zahlen gesetzliche Krankenkassen bis zu 50 % dazu. Im Ober- oder Unterkiefer wird sie direkt auf Schleimhaut und Kiefer aufgelegt und hält lediglich durch die Saugkraft des Speichelfilms oder mithilfe von Haftcreme. Sie lässt sich leicht herausnehmen und dadurch auch problemlos reinigen. Das ist besonders hilfreich für motorisch eingeschränkte Personen, denen die Mundhygiene ansonsten schwerfallen würde, was wiederum Entzündungen unter der Prothese begünstigt.

Bisher klingen normale Vollprothesen also recht gut – aber wenn es keine Nachteile gäbe, würden wir Ihnen in diesem Beitrag nicht Vollprothesen und Implantate vergleichen. Und Nachteile gibt es bei der Vollprothese leider einige.
Die beginnen schon damit, dass die Vollprothese nicht fest mit Ihrem Kiefer verankert ist. Im Oberkiefer wird sie durch eine Gaumenplatte gestützt, die zu einem unangenehmen Gefühl sowie Geschmacks- und Aussprachestörungen führen kann. Da Zahnwurzeln und damit mechanische Belastung des Kieferknochens fehlen, kommt es mit der Zeit außerdem nach und nach zu einem Rückgang der Knochensubstanz, wodurch sich der Kiefer verformt. Die Vollprothese sitzt dann nicht mehr richtig, ruft schmerzhafte Druckstellen hervor und muss immer wieder neu angepasst werden. Recht viel Aufwand also. Zum Glück steht Ihnen mit Implantaten eine gute Alternative zur Verfügung.

Implantate sind eine stabile Alternative

Um es gleich vorweg zu sagen: Implantate sind vergleichsweise nicht ganz so günstig. Doch bei all den Vorteilen gegenüber gewöhnlichen Prothesen zahlt sich das aus. Außerdem zahlen gesetzliche Krankenkassen seit 2005 auch hier einen Festzuschuss, der sich bei regelmäßigen, nachweisbaren Zahnvorsorgeterminen (d.h. durch ein Bonusheft) in einem Zeitraum von fünf oder zehn Jahren sogar um 20 bzw. 30 % erhöht. Mit diesem Wissen im Hinterkopf können wir uns nun ansehen, welche Vorteile Implantate Ihnen bieten.

Implantate sind individuelle Einsätze in Ihren Kieferknochen – und da jeder Kiefer anders aussieht, ist vor dem Einsetzen eine genaue Diagnostik in Sachen Knochenqualität, Allgemeinzustand und Mundhygiene wichtig. Vor allem im Oberkiefer muss mithilfe von modernen Methoden oft zusätzliche Knochenmasse aufgebaut werden, da der Kieferboden dort besonders dünn ist und Ihre Implantate sonst im schlimmsten Fall in die Kieferhöhle durchbrechen könnten.

Diese Vorgehensweise bietet jedoch den ersten enormen Vorteil gegenüber herkömmlichen Vollprothesen, die nur aufgelegt werden. Denn ein Implantat ersetzt sozusagen Ihre Zahnwurzel und verhindert so, dass sich der Kieferknochen mit der Zeit abbaut. Implantate sorgen also auch auf lange Sicht dafür, dass Ihr Kiefer seine Form behält.

Implantate können nicht nur einzelne Zähne ersetzen, sondern auch als Ankerpunkt für Prothesen dienen. Das heißt: Auch bei vollständigem Zahnschwund steht Ihnen eine bessere Alternative zu herkömmlichen Vollprothese zur Verfügung. Mit Implantaten wird sie stabil im Mund befestigt und sorgt für sicheren Halt.

Ein weiterer Punkt: Bei herkömmlichen Prothesen-Typen müssen die nebenstehenden Zähne zu einem großen Teil abgeschliffen werden, um als Fixierpunkt für den Aufsatz zu dienen. Da es beim Thema Zahnersatz unser oberstes Ziel ist, Ihren Zahnbestand so lange wie möglich zu erhalten, sehen wir darin einen großen Nachteil gegenüber Implantaten, die alle vorhandenen Zähne intakt lassen.

Damit kommen wir zur Frage, was Sie über den Einsatz von Implantaten wissen müssen.

Wissenswertes über das Einsetzen von Implantaten

Jeder kann sich Zahnimplantate einsetzen lassen, doch einiges sollte dabei beachtet werden:

  • Leiden Sie unter Parodontitis, muss diese vorher behandelt werden. Andernfalls wird der Einsatz von Implantaten erschwert.
  • Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhte Neigung zum Bluten und andere schwere Krankheiten sollten Sie Ihrem Zahnarzt unbedingt mitteilen, da sie bei der Planung berücksichtigt werden müssen.
  • Implantate benötigen nach dem Einsetzen eine mehrmonatige Abheildauer, in der sie mit dem Kieferknochen verwachsen. Beim Oberkiefer ist diese Zeit beträchtlich länger, da hier weniger Knochensubstanz als beim Unterkiefer vorhanden ist, mit der das Implantat verwachsen kann.

Bei Implantaten müssen Sie sich auch für die Zukunft keine Gedanken machen. Einzelne Implantate, die Zähne ersetzen, können jederzeit ergänzt oder umgearbeitet werden, um beispielsweise als Pfeiler für sicher sitzenden Prothesen zu dienen. Als Materialien werden Titan oder Keramik verwendet, die das Risiko für Abstoßreaktionen Ihres Körpers auf ein Minimum reduzieren. Besonders Titan ermöglicht das feste Verwachsen des Implantats mit Ihrem Kieferknochen und sorgt damit langfristig für Stabilität. Damit werden nicht nur unangenehmen Druckstellen verhindert, sondern auch ein natürliches Mundgefühl und hoher Komfort gewährleistet.

 

Normale Vollprothese oder doch lieber Implantate? Wer nach einem Zahnersatz sucht, steht oft vor dieser Frage. Aber auch wenn aufgelegte Vollprothese deutlich preiswerter ist als Implantate, sollten Sie für Komfort und sicheren Halt auch nach mehreren Jahren lieber auf Implantate zurückgreifen.

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