2,7 Zähne fehlen einem erwachsenen Deutschen im Durchschnitt. Bei Senioren sind es bereits 14,2 Zähne. Das sind weniger fehlende Zähne als je zuvor. Trotz dieses Abwärtstrends bei Zahnverlust ist der Bedarf nach Zahnersatz mit steigendem Alter nach wie vor hoch. Verschaffen Sie sich deshalb mit diesem Beitrag frühzeitig einen Überblick über unterschiedliche Arten von Zahnersatz sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile!

Warum Zahnersatz wichtig und ratsam ist

Wenn ein Zahn ausfällt, entsteht eine Zahnlücke. An sich ist diese zwar nicht schmerzhaft. Sie bedeutet aber an einer sichtbaren Stelle aber eine optische Beeinträchtigung. Oftmals fühlen sich Patienten mit Zahnlücken unsicher oder unwohl. Das Fehlen von vorderen Zähnen geht häufig mit Sprachproblemen oder Lispeln einher, während der Verlust von Zähnen im hinteren Kieferbereich das Kauen erschwert.

Eine Zahnlücke hat zudem negative Folgen für die Gesundheit der verbleibenden Zähne, da es zu Zahnwanderung kommen kann. Dabei bewegen sich die benachbarten oder gegenüberliegenden Zähne in die Lücke hinein, wodurch sich der gesamte Biss verschiebt und Zähne fehlbelastet werden. Langfristige Folgeerscheinungen können Verdauungsstörungen, Schmerzen im Kiefer oder der Kaumuskulatur bis hin zu weiterem Zahnverlust sein. Aus diesen Gründen ist es ratsam, eine Zahnlücke möglichst zügig mit passendem Zahnersatz zu schließen.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Wer aufgrund von Parodontitis, Karies oder eines Unfalls einen oder mehrere Zähne verliert, braucht Zahnersatz. Das Problem: Der Markt bietet unzählige Arten von Zahnersatz. Manche ganz simpel, manche besonders ästhetisch. Manche günstig, manche teurer. Viele Patienten fühlen sich angesichts dieser Auswahl überfordert. Dabei liegt genau in dieser Vielfalt der Luxus: Die moderne Zahnmedizin bietet für jeden Patienten und jedes Bedürfnis eine passende Lösung.

Der wichtigste Tipp für die Auswahl Ihres Zahnersatzes lautet deshalb: Gehen Sie nicht allein nach dem Preis – sondern danach, was für Ihre individuelle Situation am besten ist. Die bestimmt Ihr Zahnarzt einerseits mit einer genauen Diagnose, andererseits jedoch auch unter Berücksichtigung Ihrer Wünsche und Bedürfnisse.

Auch Kosten und Sicherheit spielen eine Rolle

Neben der Diagnose beeinflussen auch die Haltbarkeit und die Kosten für Zahnersatz die Entscheidung. Nach den gesetzlichen Vorgaben geben Zahnärzte mindestens zwei Jahre Garantie auf Zahnersatz. Manche Praxen bieten über einen Garantiepass sogar längere Garantiezeiten. Die Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Garantieleistungen ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur die Kosten für bestimmte Leistungen – es lohnt sich hier mitunter, vorab eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen.

Das übernimmt die Krankenkasse

Das sollten Sie über die Zahnzusatzversicherung wissen

Prothesen für den Fall, dass nichts mehr hält

Herausnehmbarer Zahnersatz kommt oftmals dann zum Einsatz, wenn der Zahnverlust bereits so weit fortgeschritten ist, dass festsitzender Zahnersatz nicht mehr angebracht werden kann oder eine vollständige Versorgung mit neuen festen Zähnen zu teuer für den Patienten ist. Fehlen zu viele Zähne, um eine Brücke zu befestigen, setzt der Teilprothesen ein. Eine Vollprothese eignet sich immer dann, wenn alle Zähne im Ober- oder Unterkiefer oder im gesamten Mund ausgefallen sind.

Für die Anfertigung einer Prothese nimmt der Zahnarzt zunächst eine Erstabformung und dann einen Funktionsabdruck des zahnlosen Kiefers oder Kieferteils. Dieser dient als Grundlage für die Anfertigung der Kunststoffprothese. Im Anschluss können Sie auswählen, ob Ihre neuen Zähne aus Kunststoff oder Keramik bestehen sollen.

Festsitzender Ersatz ist multifunktionell

Im Gegensatz zu herausnehmbaren Prothesen ersetzen festsitzende Optionen wie Kronen oder Brücken häufig nur einzelne Zähne. Auf Implantaten verankert, können sie jedoch auch bei Patienten mit großem Zahnverlust bis hin zur Zahnlosigkeit zum Einsatz kommen.

Das Einsetzen einer Krone oder Brücke setzt eine Präparation des Zahns voraus, bei der der Zahnarzt zunächst Zahnsubstanz entfernt. Anhand einer Abformung des Zahnstumpfs stellt ein Zahntechniker im Labor die Krone oder Brücke her. Währenddessen erhält der Patient ein Provisorium aus Kunststoff, um weiterhin essen zu können und den Zahnstumpf vor schmerzhaften Reizen zu schützen. Für die Behandlung reicht eine lokale Betäubung in der Regel aus.

Dem kranken Zahn die Krone aufsetzen…

Wenn ein einzelner Zahn zu einem Großteil von Karies zerstört ist und nicht mehr ausreichend gesunde Zahnsubstanz aufweist, um eine Füllung zu halten, werden Kronen eingesetzt. Sie ummanteln den restlichen gesunden Zahn und können aus Metalllegierungen oder Keramik bestehen.

Eine Vollkrone umschließt alle äußeren Zahnflächen, während eine Teilkrone nur einen Teil der Zahnoberfläche ersetzt. Im Fall, dass auf der verbleibenden Zahnsubstanz keine Krone mehr Halt findet, kann die Krone auch mit einem Stift im Wurzelkanal des Zahns befestigt werden (wurzelstiftverankerte Krone).

…oder zwischen gesunden Zähnen eine Brücke schlagen

Eine Brücke wird dann verwendet, wenn einer oder mehrere Zähne nebeneinander fehlen. Der Zahnarzt befestigt diese Art von Zahnersatz an zwei sogenannten Anker- oder Pfeilerzähnen. Das können sowohl gesunde als auch überkronte Zähne sein. Dafür müssen die Pfeilerzähne beschliffen werden, wobei gesunde Zahnsubstanz verloren geht.

Eine Alternative dazu stellen Adhäsivbrücken dar, die mit Klebeflügeln an der Rückseite der Ankerzähne haften. Auch dafür muss der Pfeilerzahn oberflächlich beschliffen werden, jedoch geht dabei weniger Zahnsubstanz verloren.

Implantate verankern jeden Zahnersatz

Wenn Sie das Abschleifen gesunder Zähne und die eventuelle Entfernung bereits gesetzter Kronen oder Füllungen vermeiden wollen, bieten sich Implantate an. Diese können sowohl einzelne Zähne als auch ganze Zahnreihen ersetzen.

Ein Implantat ist eine Art kleiner Pfeiler aus körperverträglichem Rein-Titan, der die Zahnwurzel ersetzt und direkt in den Kiefer eingesetzt wird. Nach einer kurzen Einheilzeit setzt der Zahnarzt auf diese künstliche neue Zahnwurzel Kronen, Brücken oder herausnehmbaren Zahnersatz auf.

So läuft eine Implantation ab

Feste Zähne an einem Tag

Morgens ohne Zähne oder mit kaputten Zähnen aufstehen und abends mit neuen Zähnen ins Bett gehen – das zahnmedizinische Therapiekonzept „SKY fast & fixed“ macht das möglich. Mit nur einem einzigen Zahnarztbesuch erhalten Sie neue, individuelle und feste Zähne an einem Tag. Geeignet ist die Behandlung für Menschen mit vereinzeltem oder multiplem Zahnverlust bis hin zur Zahnlosigkeit. Dabei werden eventuell vorhandene, geschädigte Restzähne entfernt und mithilfe spezieller Implantate aus körperverträglichem Titan und Keramik hochwertig ersetzt.

Was ist besser: herausnehmbar oder festsitzend?

Vorteile von Prothesen

  • Sind Teil der Regelversorgung der Krankenkassen und damit bei weit fortgeschrittenem Zahnverlust die günstigste Option.

Nachteile von Prothesen

  • Erhöhen das Risiko für Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, weil sich Keime bei unzureichender Pflege von Restzähnen und Prothese stark vermehren.
  • Können als Fremdkörper wahrgenommen werden oder zu Sprachproblemen führen.

Vorteile von festsitzendem Zahnersatz

  • Erzeugt ein Gefühl von „echten“ Zähnen.
  • Sprache, Kaufunktion und optisches Erscheinungsbild werden nicht beeinträchtigt.
  • Kann nicht falsch eingesetzt werden.
  • Hält bei guter Pflege ein Leben lang.

Nachteile von festsitzendem Zahnersatz

  • Kosten für Implantate werden nicht vollständig von den Kassen übernommen.
  • Bedürfen einer sorgfältigen Pflege.

Sollten Sie unsicher sein, welcher Zahnersatz der richtige für Sie ist, finden Sie weitere Informationen auf unseren Info-Seiten oder bei Ihrem Zahnarzt.