Falls Sie ein mulmiges Gefühl zum Zahnarzt begleitet, sind Sie in guter Gesellschaft: Rund zwei Drittel aller Deutschen leiden unter mehr oder weniger starker Zahnarztangst. Nicht selten liegt dies an früheren, schlechten Erfahrungen. Doch die Zahnmedizin hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte hingelegt! Dank moderner Methoden laufen zahnärztliche Behandlungen heute in aller Regel schmerzfrei, blutungsarm und komplikationslos ab. Hier stellen wir Ihnen innovative Verfahren vor, die Zahnbehandlungen den Schrecken nehmen.

Kariesinfiltration und Ozontherapie: Der Bohrer hat ausgedient

Karies ist die am weitesten verbreitete Zahnkrankheit überhaupt: Fast 95 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Die meisten Menschen kennen und fürchten daher das Surren des Bohrers, mit dem der Zahnarzt der Zahnfäule zu Leibe rückt.

Doch der Bohrer hat bei modernen Karies-Behandlungen immer öfter Pause. Stattdessen kommen sanfte, minimalinvasive Verfahren zum Einsatz. Eines davon ist die Kariesinfiltration. Dabei wird die kariöse Zahnoberfläche nur ganz vorsichtig angeraut, um danach ein hochflüssiges Spezialpräparat aufzubringen. Die Substanz dringt in die geschädigte Zahnsubstanz ein und versiegelt sie. Dadurch wird das Fortschreiten der Karies gestoppt – ganz ohne zu bohren oder Zahnsubstanz abzutragen.

Eine weitere Alternative zum Bohrer ist die Ozontherapie. Ozon ist ein natürlich vorkommendes Gas, das aus drei Sauerstoffatomen besteht. Es tötet zuverlässig und völlig nebenwirkungsfrei Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze ab. Zudem wirkt es blutstillend und regt körpereigene Heilungsprozesse an. Durch diese positiven Eigenschaften eignet es sich ideal für Kariesbehandlungen. Die desinfizierende Wirkung von Ozon nutzt der Zahnarzt darüber hinaus bei Parodontitis-Behandlungen, Wurzelbehandlungen oder beim Setzen von Zahnimplantaten.

Dental-Laser: Universalgenie für schmerzfreie Behandlungen

Sowohl Kariesinfiltration als auch Ozontherapie sind absolut schmerzfrei und daher optimal bei Zahnarztangst. Die beiden Verfahren wirken aber nur bei einer beginnenden Karies gut, bei größeren Schäden reicht die Behandlung oft nicht aus. Doch keine Sorge: Selbst wenn die Zähne bereits stark in Mitleidenschaft gezogen sind, ist eine schmerzfreie Behandlung heute problemlos möglich – beispielsweise mithilfe eines Dental-Lasers.

Bei einem Laser handelt es sich um einen stark gebündelten Lichtstrahl, der punktuell große Energien freisetzt. Das macht den Laser in der Zahnarztpraxis zu einem universell einsetzbaren Werkzeug: Man kann mit ihm etwa Bakterien abtöten oder erkranktes Gewebe einfach verdampfen. Mit einem sogenannten Hartgewebe-Laser kann der Zahnarzt sogar durch Zahnsubstanz und Knochen schneiden. Das alles funktioniert kontaktlos und hoch präzise, ohne umliegendes gesundes Gewebe zu schädigen.

Der Dental-Laser hat in modernen Zahnarztpraxen sehr unterschiedliche Einsatzgebiete. Er kann Bohrer oder Skalpell ersetzen und ist sehr nützlich bei den oft gefürchteten Wurzelbehandlungen oder Weisheitszahn-OPs. Weil der Laser seine Wirkung nur ganz punktuell entfaltet, werden empfindliche Nervenbahnen geschont. Oft nehmen Patienten während der Behandlung lediglich ein leichtes Kribbeln wahr. Auch spätere Schwellungen und Blutungen fallen deutlich geringer aus. Der Dental-Laser ist daher ein wahrer Segen bei Zahnarztangst und aus der modernen Zahnarztpraxis insgesamt nicht mehr wegzudenken.

Ultraschall: Bakterien und Zahnbelägen sanft zu Leibe rücken

Ein weiteres sehr nützliches Verfahren für Patienten mit Zahnarztangst ist Ultraschall. Die hochfrequenten Schallwellen kommen in der Medizin traditionell zu Diagnosezwecken zum Einsatz. Ihr Vorteil ist: Im Unterschied zu Röntgenaufnahmen verursachen Ultraschallwellen keine Strahlenbelastung.

In der Zahnarztpraxis lassen sich mithilfe von Ultraschall auf sanfte Weise Zahnstein und Zahnbeläge entfernen. Denn die Auflagerungen werden nicht durch mechanische Reibung, sondern nur durch Schwingungsenergie gelöst. Ultraschall-Behandlungen verlaufen daher schmerzfrei und schonen das Zahnfleisch. Dadurch sind Parodontitis- und Zahnhygiene-Behandlungen für Patienten mit Zahnarztangst wesentlich angenehmer geworden.

Auch für zahnchirurgische Eingriffe kann sich der Zahnarzt Ultraschallwellen zunutze machen. Bei der sogenannten Ultraschall-Chirurgie werden Schwingungen in eine feine oszillierende Bewegung umgewandelt. So lassen sich hoch präzise Schnitte durch Knochen oder Zahnsubstanz setzen. Das umliegende Weichgewebe wird dabei geschont, wodurch der Eingriff nahezu blutungsfrei verläuft. Das Ultraschallgerät leistet gute Dienste bei Wurzelbehandlungen, Zahnentfernungen oder der Entnahme von Knochenmaterial.

Intraoralscanner: Der berührungsfreie Zahnabdruck

Auch der Gedanke an Zahnabdrücke lässt viele Menschen mit Zahnarztangst erschaudern. Denn es ist recht unangenehm, minutenlang mit weit geöffnetem Mund auszuharren, bis die weiche Abdruckmasse ausgehärtet ist. Nicht wenige Patienten haben dabei mit Würgereiz zu kämpfen.

Doch auch hier bietet die moderne Zahnmedizin mit dem Intraoralsanner eine sehr schonende Alternative. Mit dem Hightech-Scanner kann der Zahnarzt einen „digitalen Zahnabdruck“ anfertigen, was nahezu berührungsfrei und völlig schmerzfrei funktioniert. Das schmale Handstück des Scanners führt der Zahnarzt lediglich an Ihren Zähnen entlang. Währenddessen fertigt die Kamera eine Serie von Bildern an, die mittels eines Computerprogramms zu einem dreidimensionalen Modell zusammengefügt werden. Die Ergebnisse sind bei richtiger Anwendung sogar präziser als die eines herkömmlichen Zahnabdrucks!

Dadurch legt der Intraoralscanner – gemeinsam mit anderen modernen Diagnoseverfahren – zugleich den Grundstein für eine sichere, schonende und schmerzfreie Behandlung. Denn: Je genauer der Zahnarzt die feinsten Strukturen von Zähnen und Weichgewebe erfasst, desto präziser kann er später arbeiten. So verlaufen Zahnbehandlungen erfolgreicher, und es kommt wesentlich seltener zu Komplikationen. Die gefürchteten Schmerzen nach dem Zahnarztbesuch bleiben oft völlig aus – das bestätigen uns unsere Patienten regelmäßig.

Zahnarztangst ist keine Krankheit – Zahnarztphobie schon

Ein mulmiges Gefühl beim Zahnarzt ist völlig normal und keine Krankheit. Doch es gibt Patienten, bei denen die Zahnarztangst so stark ausgeprägt ist, dass sie es erst gar nicht in die Praxis schaffen. Allein der Gedanke an den Zahnarzt löst bei ihnen körperliche Symptome wie Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel oder Herzrasen aus. In solchen Fällen spricht man von einer Zahnarztphobie. Sie ist im Unterschied zur „Zahnarztangst“ als offizielle Erkrankung anerkannt, ähnlich wie Platzangst (Agoraphobie) oder Sozialphobie.

Weil Patienten mit Zahnarztphobie die nötigen Arztbesuche oft lange Zeit hinausschieben, entsteht ein regelrechter Teufelskreis: Die Schäden im Gebiss werden immer größer, wodurch die Angst vor der Behandlung mehr und mehr zunimmt.

Für Patienten mit Zahnarztphobie ist es gut zu wissen, dass Eingriffe auch unter Vollnarkose möglich sind! Das ist speziell dann sinnvoll, wenn viel gemacht werden muss und der Eingriff daher lange dauern wird. Mit einem entsprechenden ärztlichen Attest übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Vollnarkose.

Doch auch bei Eingriffen unter lokaler Betäubung können Sie beruhigt sein: Schmerzhafte oder gar traumatisierende Eingriffe sind heute Geschichte. Notwendig waren sie nie, dank moderner Behandlungsmethoden lassen sich Schmerzen am Behandlungsstuhl aber noch einfacher vermeiden. Und die Zahnarztangst? Die verschwindet bei vielen Patienten ganz von selbst, sobald sie sich auf dem Zahnarztstuhl gut und sicher aufgehoben fühlen.

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