Zahnfleischentzündungen sind eine lästige Angelegenheit, mit der wohl jeder schon einmal zu kämpfen hatte. Haben auch Sie häufiger Probleme mit dem Zahnfleisch? In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Medikamente Ihnen zu einer schnellen Genesung verhelfen – und welche natürlichen Stoffe ebenso nützlich sind.

Ursachen von Zahnfleischentzündungen

Blut beim Zähneputzen und geschwollenes, empfindliches Zahnfleisch sind Signale, die Sie nicht ignorieren sollten: Hier bahnt sich eine Zahnfleischentzündung an, die, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, schnell weitreichende Folgen haben kann. Zum Glück gibt es so einiges, was Sie jetzt unternehmen können – doch sehen wir uns zunächst einmal an, was diese Entzündung verursachen kann.

Ursache Nummer 1 ist – wie bei so vielen Beschwerden von Mund und Zähnen – eine mangelnde Zahnhygiene. Die sich ansammelnden Bakterien scheiden Stoffe aus, die Ihrem Zahnfleisch zu schaffen machen und es reizen. Möchten Sie Zahnfleischentzündungen vermeiden, ist auch hier gründliche Zahnhygiene eine gute Basis.

Sie nehmen Medikamente ein, die Ihren Speichelfluss reduzieren? Dann könnte das der Grund für eine Zahnfleischentzündung sein – denn diese wird durch einen trockenen Mund gefördert. Auch ein geschwächtes Immunsystem, beispielsweise durch chronische Krankheiten oder bestimmte Medikamente, kann eine Zahnfleischentzündung auf den Plan rufen. Und wie sieht es mit Ihrer Ernährung aus? Eine ganze Reihe an Vitaminen und Mineralstoffen sorgen dafür, dass bei Ihrem Zahnfleisch alles im Lot bleibt. Eine zahngesunde Ernährung kann Ihnen also helfen, Entzündungen im Mundraum zu vermeiden.

Auch Hormone, beispielsweise in der Schwangerschaft, Pubertät oder während der Periode begünstigen die Entstehung einer Zahnfleischentzündung. Rauchen oder kleinere Verletzungen im Mund können ebenso dazu führen – und dann gibt es leider Menschen, die einfach dazu veranlagt sind, regelmäßig eine Zahnfleischentzündung zu bekommen.

Sie sehen: Die Ursachen sind vielfältig. Was können Sie also tun, wenn Sie trotz aller Vorsorge mit Zahnfleischproblemen zu kämpfen haben?

Hilfe aus der Apotheke: Rezeptfreie Medikamente

Da Zahnfleischentzündungen zu einer der häufigsten Erkrankungen des Mundraums zählen, gibt es zum Glück zahlreiche Medikamente und Wirkstoffe, die schnelle Abhilfe versprechen.

Chlorhexidin erhalten Sie in schwach konzentrierter Form rezeptfrei. Als Mundspülung verwendet, wirkt es antibakteriell und setzt somit direkt an der Wurzel des Problems an. In stärker konzentrierter Form sollte es nur kurzfristig angewandt werden, da es sonst neben den unerwünschten Bakterien auch die nützliche Mundflora angreift.

Benzydamin wirkt ebenfalls antibakteriell. Darüber hinaus hemmt es Entzündungen und lindert Schmerzen. Auch diesen Wirkstoff erhalten Sie rezeptfrei als Spray, Spüllösung oder Lutschpastillen.

Salicylsäure kannten Sie bisher nur aus Hautpeelings? Tatsächlich ist dieses Arzneimittel wegen seiner desinfizierenden Wirkung auch hilfreich bei Zahnfleischentzündungen.

Wenn die Schmerzen Ihnen zu unangenehm werden, kann der Griff zum Schmerzmittel vor allem bei Zahnfleischentzündungen eine gute Entscheidung sein – vorausgesetzt, Sie enthalten bestimmte Wirkstoffe: Ibuprofen und Acetylsalicylsäure wirken antiseptisch und können Ihnen daher neben der Schmerzlinderung dabei helfen, die Entzündung zu bekämpfen.

Ein Griff ins Grüne: Natürliche Wirkstoffe

Sie setzen statt auf Medikamente lieber auf natürliche Wirkstoffe? Das ist auch bei Zahnfleischentzündungen kein Problem – denn aus der Natur gibt es vieles, das Sie bei der Heilung unterstützt.

Kamille wirkt nicht nur entzündungshemmend und antibakteriell, sondern fördert sogar die Wundheilung. Genauso wie aus dem entzündungshemmenden Salbei können Sie sich daraus eine Mundspülung zubereiten: einfach aufkochen, abkühlen lassen und mehrmals täglich zum Spülen verwenden.

Teebaumöl eignet sich als Lösung ebenfalls zur Mundspülung, da es neben seiner entzündungshemmenden Wirkung auch gegen Bakterien, Viren und Pilze aller Art hilft. Achten Sie bei diesem Mittel jedoch darauf, nur zur inneren Anwendung geeignetes Teebaumöl zu verwenden – am besten eine bereits fertige Lösung.

Gewürznelken sind eine beliebte Zutat im Weihnachtsgebäck – aber wussten Sie schon, dass sich darin auch ein gutes Hilfsmittel gegen Zahnfleischentzündungen verbirgt? Denn diese Pflanze wirkt entzündungshemmend und darüber hinaus noch lokal betäubend. Gewürznelken helfen damit nicht nur gegen lästige Entzündungen, sondern eignen sich wunderbar gegen die damit einhergehenden Schmerzen.

Sie haben all das nicht im Haus? Dann können unter Umständen auch Mundspülungen aus Kochsalzlösung helfen, die Entzündung zu desinfizieren.

Der letzte Schritt: Antibiotika

Wenn Ihre Zahnfleischentzündung zu aggressiv oder Ihr Immunsystem zu schwach ist, um dagegen vorgehen zu können, ist ein Gang zum Zahnarzt angebracht. Dort werden Zahnbeläge entfernt, um den Heilungsprozess zu fördern. Ist die Entzündung chronisch oder besteht die Gefahr einer Abszessbildung, kann Ihnen Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin Antibiotika verschreiben. Wirkstoffe wie Tetracyclin, Doxycyclin oder Metronidazol unterstützen Ihren Körper bei der Abwehr der Erreger und bekämpfen die Entzündung.

Zahnfleischentzündungen gehören zu einer der häufigsten Krankheiten im Mundraum und werden deshalb viel zu oft kaum beachtet. Normalerweise heilen sie bei guter Pflege nach wenigen Wochen ab. Doch werden sie nicht behandelt, können sie im schlimmsten Fall zu Parodontitis und damit zu lockeren Zähnen führen.

Möchten Sie Ihre Zähne noch lange behalten, sollten Sie neben einer guten Ernährung und ausreichender Zahnhygiene also auch darauf achten, Zahnfleischentzündungen nicht unter den Teppich zu kehren. Suchen Sie im Zweifelsfall lieber einmal mehr den Zahnarzt Ihres Vertrauens auf, damit Sie sich im Nachhinein nicht ärgern müssen.

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