Ein Loch im Zahn kann niemand gebrauchen. Nur wird es meist leider erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was Sie jetzt erwartet, wie das Loch entstanden ist und was Sie zukünftig tun können, um weitere Löcher zu verhindern.

Was macht man, wenn man ein Loch im Zahn hat?

Beginnen wir mit der wichtigsten Frage. Sie haben eine kaputte Stelle bemerkt und fragen sich jetzt: Kann man ein Loch im Zahn selbst behandeln? Kann man etwas tun, ohne zum Zahnarzt zu müssen? Gibt es gar Hausmittel? Oder muss ich direkt zum Zahnarzt?

Die gute Nachricht: Unter bestimmten Umständen können Sie ein Loch im Zahn tatsächlich selbst behandeln. Nämlich dann, wenn Ihr Zahn eine sogenannte „nicht kavierte Läsion“ hat. Dabei handelt es sich um eine Unterhöhlung des Zahnschmelzes. Die Karies hat sich darunter ausgebreitet, aber der Zahnschmelz darüber ist aber noch stabil. Der Körper kann diese Schadstelle mithilfe von Mineralien aus Speichel und Zahnpasta selbst ausgleichen.

Die schlechte Nachricht: Eine solche nicht kavierte Läsion werden Sie nicht selbst bemerken. Sie fällt nur bei einer zahnärztlichen Untersuchung auf. Fühlen oder sehen Sie das Loch im Zahn bereits, ist es leider schon zu spät.

Was passiert, wenn man das Loch im Zahn dann nicht behandelt? Die Infektion breitet sich weiter aus, kann auf benachbarte Zähne überspringen, den kompletten Zahn zerstören und für allerhand Beschwerden im gesamten Körper sorgen. Um das zu vermeiden, ist der Zahnarzttermin jetzt also unumgänglich.

So sieht die Behandlung aus

… bei einem kleinen Loch im Zahn

Handelt es sich um ein kleines Loch, ist die Behandlung kurz und schmerzlos. Ihr Zahnarzt nimmt den Bohrer zur Hand und entfernt die beschädigte Stelle. Auch wenn das bei Patienten zu den besonders unbeliebten Maßnahmen zählt, so ist sie doch notwendig. Denn Karies ist eine bakteriell bedingte Infektion. Der Infektionsherd muss sorgfältig bereinigt werden, damit sich die Karies nach der Behandlung nicht munter weiter ausbreitet. Deshalb hilft es auch nichts, das Loch mit Hausmitteln selbst zu füllen – denn es geht nicht allein darum, den Defekt zu versiegeln!

Nach dem Bohren wird die ehemals kariöse Stelle gereinigt und anschließend gefüllt. Als Materialien kommen hier Keramik, Composites (Kunststoff) und Metalllegierungen/Amalgam zum Einsatz.

Amalgamfüllungen übernimmt die Krankenkasse. Keramik und Composites müssen Sie leider selbst zahlen. Eine Composite-Füllung ist dabei die günstigere Option.

… bei einem stark beschädigten Zahn

Ist die Zahnzerstörung schon weit fortgeschritten, hilft eine Füllung nicht mehr. Ihr Zahnarzt muss auch hier alle beschädigten Stellen sorgfältig abtragen. Mitunter verlieren Sie dabei sehr viel Zahnsubstanz, die nur durch eine Voll- oder Teilkrone ausgeglichen werden kann.

Widmen wir uns nun der Entstehung: Wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass Sie nun unter einem Loch im Zahn leiden?

Die Ursachen für ein Loch im Zahn

Ein Festmahl für Kariesbakterien

„Iss nicht zu viel Zucker, davon gehen deine Zähne kaputt!“ Haben Sie das auch öfters von Ihren Eltern gehört? Die Ansicht, dass Karies allein durch zu viel Zucker ausgelöst wird, ist weit verbreitet. Aber falsch.

Tatsächlich können Sie so viel Zucker konsumieren, wie Sie wollen – wenn Sie umso sorgfältiger auf Ihre Zahnhygiene achten. Denn hier liegt der Hase im Pfeffer: Karies, die für das Loch im Zahn sorgt, wird durch Bakterien ausgelöst. Bakterien, die zu lange nicht weggeputzt wurden, zu viel Nahrung bekommen haben und sich dadurch ungehindert ausbreiten.

Beim Verdauen von Nahrungsresten (insbesondere Kohlenhydrate, also auch Zucker), sondern diese Bakterien ein saures Stoffwechselprodukt ab, das nach und nach den Zahnschmelz zersetzt. Denn Zahnschmelz ist zwar die härteste Substanz im Körper – doch dauerhafter Säurebelastung ist auch er nicht gewachsen.

Karies entsteht deshalb gerne in Zahnzwischenräumen, wenn diese nicht regelmäßig mit Interdentalprodukten oder beim Kontrolltermin gereinigt werden.

Schwacher Zahnschmelz begünstigt das Loch im Zahn

Was dem Loch im Zahn gewissermaßen einen roten Teppich ausrollt, ist bereits geschädigter Zahnschmelz. Mögliche Ursachen hierfür sind:

  • Ein Mangel an zahnwichtigen Mineralien, z.B. Fluorid
  • Ein dauerhaft trockener Mund, z.B. aufgrund von Medikamenten, durch Wassermangel oder das Schlafen mit offenem Mund
  • Zähneschrubben statt Zähneputzen
  • Zähneputzen direkt nach dem Essen/Trinken, besonders bei säure- und zuckerhaltigen Lebensmitteln

Ein Loch im Zahn vermeiden Sie also am besten, wenn Sie sorgfältig und richtig Zähne putzen. Das führt uns nun zur letzten Frage dieses Beitrags:

Wie lassen sich Löcher im Zahn verhindern?

Eine Kariesinfektion und das daraus entstehende Loch im Zahn entwickelt sich einzig und allein durch zu lange Vernachlässigung der betroffenen Stellen. Verstehen Sie das bitte nicht als Vorwurf. Einige Menschen putzen sich die Zähne vorbildlich und bekommen dennoch Karies, weil sich manche Winkel und Ecken eben nicht so leicht erreichen lassen. Andere Menschen schaffen es aufgrund einer Einschränkung nicht, alle Bereiche zu putzen oder dies regelmäßig zu tun.

Das beste Mittel gegen Karies ist daher sorgfältige Zahnhygiene inklusive Zwischenräume – kombiniert mit regelmäßigen Kontrollterminen beim Zahnarzt. Sollte sich gerade ein Loch im Zahn bilden, kann es nur so frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Ein Appell an Angstpatienten

Bitte zögern Sie die Behandlung des Lochs nicht aus Angst heraus! Wir wissen, wie schwierig es für Sie ist, sich zu einem Termin zu überwinden. Doch Warten macht die Sache nur noch schlimmer und im schlimmsten Fall muss dann weitaus mehr behandelt werden als das Loch. In zwei ausführlichen Beiträgen haben wir Ihnen Tipps zusammengefasst, wie Sie einen guten Zahnarzt für Angstpatienten finden und was gegen die Angst hilft.